Referent: Prof. Dr. Thorsten Polleit
Prof. Dr. Thorsten Polleit geht in seinem Vortrag auf die Schwierigkeiten ein, die ein kluger Anleger heute in Zeiten von Nullzins hat. Zuvor erläutert er das Fiat Money System, aus Nichts wird Geld. Von diesem Falschgeld-System profitieren die Erst-Empfänger auf Kosten der Letzt-Empfänger.
Erst-Empfänger des neuen Falschgeldes sind die Emittenten der Banknoten und Sichtguthaben, sowie die ersten in der Reihe danach.
Ein Beispiel macht dies deutlich: Ein Kreditnehmer geht zu seiner Bank, hinterlegt Sicherheiten (zum Beispiel ein Grundstück) und erhält im Gegenzug einen Kredit. Das Geld existierte zuvor noch nicht und wurde durch einen Knopfdruck überhaupt erst erschaffen.
Der Kreditnehmer verwendet das Geld um die Rechnungen des Bauunternehmers zu bezahlen.
Erst-Empfänger ist in diesem Fall der Bauunternehmer, denn der Kreditnehmer hat das Geld dort zuerst eingesetzt. Nun fließt das Geld langsam durch den Geld- und Wirtschaftskreislauf um schließlich, viel später, eventuell bei einem Bäckergesellen als Lohn anzukommen.
Doch während der Erst-Empfänger noch von günstigen Preisen profitierte, muss der Letzt-Empfänger höhere Preise für die gleichen Güter zahlen. Die Preise sind durch die Erhöhung der Geldmenge, die völlig unabhängig von jeder Wirtschaftsleistung geschehen ist, angestiegen.
Ergo: es findet eine Umverteilung von Vermögen statt, nämlich von den Letzt-Empfängern hin zu den Erst-Empfängern. Unter den Erst-Empfängern sind typischerweise die Banken, der Staat und Großkonzerne zu finden.
Im weiteren Verlauf seines Vortrags beleuchtet Prof. Polleit wichtige Grundsätze der Geldanlage, wie Volatilität, Langfristigkeit, etc.




