Auch in diesem Jahr wurde der Hayek-Preis Münster ein toller Erfolg. Nicht nur dass erneut zwei Preisträger ihre verdienten Preise entgegen nehmen konnten, auch waren die zuvor gehaltenen Reden von besonderer Güte. Begleitet wurde die Veranstaltung vom musikalischen Duo Julia Wasmund (Celo) und Bomi Koo (Piano).

Christophe Lüttmann begrüßte die Gäste im Namen des Clubs und moderierte den Abend.
Dr. Markus Krall stellte spontan die von ihm gegründete ATLAS-Initiative vor, welche den Zweck hat die vielen liberalen und liberal-konservativen „Inseln“ in Europa zu verbinden.
Nicht um deren Alleinstellungsmerkmale aufzuheben, sondern im Gegenteil, um ihnen „Schützenhilfe“ gegen Angriffe von links und rechts zu geben. Denn während sich politische Widersacher hervorragend organisieren trifft dies gerade nicht auf die Vertreter der liberalen Meinung zu. Diesem Nachteil möchte die ATLAS-Initiative entegegntreten mit Kampagnenfähigkeit und juristischer Unterstützung.


Gastreferent war Prof. em. Dr. Wolf Schäfer, seit kurzem Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft e.V. in Berlin.
Er ging in seiner Rede insbesondere auf die Entwicklung der EU ein. Dazu sprang er zurück zur Gründungsphase, erläuterte die ursprünglichen Ideale die zu dieser Idee geführt hatten und ging dann schrittweise vorwärts bis in die Gegenwart. Angekommen in der aktuellen Phase beleuchtete er eindringlich die vielen negativen Aspekte der mittlerweile zum zentralistischen Organ verkommenen EU.
Dennoch äußerte er noch Hoffnung, wenn die Politiker bereit seien Reformen zuzulassen. Das Auditorium war da skeptisch.
Im Anschluss an die ersten Reden folgte ein 3-Gänge Menü welches keinen hungrig zurück ließ.
Und bevor der Abend mit der Laudatio, vorgetragen von Prof. Dr. Ulrich van Suntum, fortgesetzt wurde spielten die beiden mehrfachen Preisträgerinnen Julia Wasmund und Bomi Koo ein weiteres Stück.



Prof. Dr. Ulrich van Suntum erläuterte den Teilnehmern, wieso Benjamin Grigo für seine Masterarbeit “Komplementärwährungen als regionaler Wirtschaftsfaktor“ und Tobias für seine Bachelor-Arbeit “ Bifurkationsanalyse agentenbasierender Modelle“ Preise erhielten.

Grigos Arbeit wurde am Institut von van Suntum geschrieben, der ihn auch für den Preis vorgeschlagen hatte. In seiner Arbeit setzt er sich mit den Regionalwährungen auseinander und untersuchte deren Wirkung auf die regionale Wirtschaft. Sein ernüchterndes Fazit lautete, dass die Auswirkungen nur marginal seien.
Tobias Wand untersuchte in seiner Arbeit die Parallelen zwischen der Entwicklung von Unternehmen und physikalischen Aggregatzuständen. Ein Medium wie Wasser ändert seinen Aggregatzustand wie flüssig in gasförmig nicht langsam und fließend, sondern plötzlich und schockartig.
Könnte diese Entwicklung auch bei Unternehmen wiederzufinden sein, also von mäßigem Erfolg in überragenden Erfolg und vice versa.

Der erste Preis ging an Benjamin Grigo, eine Goldmünze aus Wien und ein symbolischer Scheck im Gesamtwert von exakt 1.000€.
Dr. Cornelia Meyer zur Heyde hat erneut den gesamten Preis gespendet.
Der Sonderpreis ging an Tobias Wand, das Meisterstück von F. A. von Hayek: Der Weg der Knechtschaft. Der Preis wurde gespendet von der F.A. von Hayek-Gesellschaft.

Nach der Preisverleihung, nach den Dankesreden, nach der Verabschiedung der Gäste blieb eine kleine Schar treuer Hayekianer im Saal und diskutierte noch bis Mitternacht miteinander.
Studentische Arbeiten aus Münster, die Themen behandeln, welche auch im Wirken von Friedrich August von Hayek eine besondere Rolle gespielt haben, will der Club mit dem Preis würdigen. So sagte es der Laudator, Ulrich van Suntum, Professor für Volkswirtschaftslehrer an der Universität Münster, vor den rund 40 Anwesenden. Außer ihm gehörten seine Kollegen Christoph Watrin und Alexander Dilger sowie die Preisstifterin, Dr. Cornelia Meyer zur Heide zur Jury.
Zitat aus der WN, 21.6.2019, geschrieben von Andreas Hasekamp








