Referent: Dr. Jobst Landgrebe
Dr. Jobst Landgrebe ist nach eigenen Worten sowohl Forscher als auch Praktiker im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Über Medizin, Biochemie und Mathematik kam er zum Schwerpunkt der KI; erst als Angestellter und dann mit seiner eigenen Firma Cognotekt GmbH, die er 2013 gründete.
Seitdem entwickeln er und sein Team sogenannte KI-Automaten, die sie ihren Kunden präsentieren.
Zu denen zählen sie u.a. Banken und Versicherungen.
Das Thema KI ist in aller Munde, spätestens seitdem es zahlreiche Filme wie den von Steven Spielberg gibt „AI“, in dem ein humanoider Roboter die Rolle eines kleinen Jungen übernimmt und ebenso Gefühle entwickelt.
Was also ist dran an den Sorgen, dass es eines Tages Roboter geben könnte, die schneller, besser und intelligenter als Menschen seien?
Landgrebe räumt in seinem Vortrag mit diesen Ängsten auf, betont aber, dass es zahlreiche Bereiche gibt, in denen die KI dem Menschen weit überlegen ist. Überall dort, wo standardisierte Aufgaben nach festen Regeln erledigt werden müssen können Computer dies schneller und vor allem fehlerfrei erledigen.
Er sieht durch die KI, welche im Übrigen nicht mehr aufzuhalten sei, große Herausforderungen auf die Gesellschaft zukommen. Denn es könne dazu kommen, dass die ohnehin schon bestehende Entwicklung in Reich und Arm mit einem tendenziell abnehmenden Mittelstand noch einmal verstärkt würde.
Es gebe aber die Chance von der Entwicklung zu partizipieren und nach einer Übergangsphase mit erheblichem Anpassungsdruck könnten die Menschen in neue und qualitativ höherwertige Berufe aufsteigen. Dazu sei eine gute Bildung nötig.
Größere Gefahren für die Gesellschaft sieht Landgrebe nicht im Machine Learning, den Bereich welcher am stärksten wachsen wird, sondern im „Reinforcement Learning“.
Denn dieser kann in einigen Jahrzehnten im Bereich Innere und Äußere Sicherheit eingesetzt werden, sofern es keine entsprechenden gesetzgeberische Maßnahmen zuvor gegeben haben sollte.